Erobern - Entdecken - Erleben

Niederösterreichische Landesausstellung 2011

Petronell-Carnuntum, Archäologischer Park Petronell-Carnuntum
Bad Deutsch-Altenburg, Museum Carnuntinum
Hainburg an der Donau, Kulturfabrik

16. April bis 15. November 2011

554.438 Besucherinnen und Besucher

Wissenschaftliche Ausstellungsleitung:
Franz Humer (Petronell-Carnuntum)
Franz Humer, Gabrielle Kremer (Bad Deutsch-Altenburg)
Ernst Bruckmüller (Hainburg)

Ausstellungsarchitektur:
Edgar Schreiner (Besucherzentrum Petronell-Carnuntum)
Angelika Gollmann, Fritz Gollmann (Rekonstruktion Therme Petronell-Carnuntum)
pla.net architects: Gerhard Abel, Paul Linsbauer (Museum Carnuntinum, Kulturfabrik)

Grafik:
Dieter Huber (Petronell-Carnuntum)
Bienenstein Visuelle Kommunikation (Bad Deutsch-Altenburg, Hainburg)

Das Freilichtmuseum Petronell-Carnuntum, das Museum Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg und die Kulturfabrik Hainburg an der Donau machten 2011 Geschichte zum Erlebnis. Der zeitliche Bogen der Landesausstellung „Erobern – Entdecken – Erleben im Römerland Carnuntum“ spannte sich von der Urzeit über die Epoche der Römer und die Entdeckungen des 19. und 20. Jahrhunderts sogar bis in die Zukunft.

Das Land Niederösterreich investierte in diese Landesausstellung sowie in Projekte in der Region mehr als 40 Millionen Euro. Die Ausstellung und ihr Begleitprogramm sollen „auch wichtige Impulse für die Entwicklung kulturtouristischer Einrichtungen, für die Gastronomie, den Weinbau, den öffentlichen Verkehr und auch für verstärkte Kooperation mit dem slowakischen Nachbarn liefern“, schrieb Landeshauptmann Erwin Pröll im Katalog. Das Ziel sei, die Nächtigungsziffern nachhaltig zu steigern und die wirtschaftlichen Potenziale in der Region zu nutzen.

An den drei Standorten Petronell-Carnuntum, Bad Deutsch-Altenburg und Hainburg erwartete die Besucher eine Zeitreise durch die Jahrtausende der bewegten Geschichte dieser Region. „Da es nach dem Ende der Antike keine kontinuierliche Weiterbesiedlung gab, ist der überwiegende Teil dieser größten römischen Stadt auf österreichischem Boden kaum überbaut – aus Sicht der Archäologie, Geschichte und Denkmalpflege ein Glücksfall“, freute sich Ausstellungskurator Franz Humer.

Im Freilichtmuseum Petronell-Carnuntum wurden die Besucher durch das wiedererstandene Stadtpalais Villa Urbana oder das Haus des Tuchhändlers Lucius mitten in das Geschehen der Römerstadt versetzt. Die Rekonstruktion einer römischen Therme, einer öffentlichen Badeanlage, die insbesondere durch ihre Ausstattung mit Marmor und Malereien sowie durch ihr Heizungssystem und die Wasserversorgung die Besucher erstaunen ließ, war sicher einer der Höhepunkte dieser Ausstellung im Freilichtmuseum. Das Museum Carnuntinum in Bad Deutsch-Altenburg wird oft als das „Schatzhaus“ des Archäologischen Parks Carnuntum bezeichnet. 1.200 wertvolle Exponate vermittelten einen umfassenden Einblick in das Leben in der Römerstadt, vor allem durch die speziell für die Landesausstellung gestaltete Schau „Götterbilder – Menschenbilder“. In der ehemaligen k.u.k. Tabakfabrik in Hainburg, die seit 2007 als Ausstellungs- und Veranstaltungszentrum einen neuen Verwendungszweck hat, wurde die Geschichte des Eroberns und Entdeckens präsentiert, von der Urgeschichte bis in das 21. Jahrhundert, von den Römern, Awaren und Franken bis zur Besetzung der Hainburger Au durch Naturschützer im Jahr 1984 und zur Rückeroberung der Natur durch die Schaffung des Nationalparks Donau-Auen, der 1996 eröffnet wurde.

Gibt es einen Nutzen, den die Besucher mitnehmen können?, fragte Ausstellungskurator Ernst Bruckmüller in seinem Katalogaufsatz. „Eine Ausstellung ist keine moralische Anstalt. Aber eine Einsicht drängt sich auf: Forschendes Entdecken brachte der Menschheit insgesamt mehr Segen als die erfolgreichsten Eroberungszüge.“

Test Beschreibung

Linkes Bild: Carnuntum war nicht nur Militärlager, es wurde dort – für die damalige Zeit – auch Weltgeschichte geschrieben. Dieser Kaiserkonferenzaltar von Carnuntum erinnert an die Zusammenkunft der römischen Kaiser, der Tetrarchen, 308 n. Chr., um die Herrschaftsaufteilung festzulegen. Der Stein wurde von ihnen gestiftet und ist Mithras geweiht. Er besteht aus Kalksandstein, ist 150 cm hoch, 91 cm breit und 66 cm tief.

Rechtes Bild: Diese Statuette eines Laren stammt aus der römischen Kaiserzeit und wurde in Wels gefunden. Als Laren wurden Schutzgötter für Familien, einzelne Häuser oder Orte bezeichnet. Diese Figur ist 7,6 cm hoch, trägt Tunika und Stiefeln und hält Opfergefäße in den Händen. Larenstatuen wie diese wurden in Hausheiligtümern aufgestellt und bei Familienfesten verehrt.

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