Peru durch die Jahrtausende

Niederösterreichische Landesausstellung 1983

Schloss Schallaburg

7. Mai bis 1. November 1983

192.108 Besucherinnen und Besucher

Wissenschaftliche Ausstellungsleitung:
Ferdinand Anders
Federico Kauffmann Doig

Ausstellungsgestaltung:
Irmgard Grillmayer
Ferdinand Zörrer
Werner Nedoschill

Die Landesausstellung 1983 war eine Premiere: Erstmals stand nicht das Bundesland Niederösterreich im Mittelpunkt, und erstmals ging es nicht um die Kunst oder die Geschichte des Landes, sondern um Peru, einen bedeutenden südamerikanischen Staat mit einer Jahrtausende alten Kultur.

Peru tritt immer wieder in das öffentliche Interesse, wenn „von der Neuentdeckung einer geheimnisumwitterten Urwaldstadt der Inka Meldungen um die Welt gehen, wenn Sensationsberichte über angeblich unerklärbare archäologische Rätsel und Wunder publik gemacht werden oder eine neue Publikation von dem Greuel der Vernichtung spricht, das die spanische Soldateska des Zeitalters der Konquista über die blühende Eingeborenenkultur der Inka gebracht hatte“, erklärte Ausstellungsleiter Ferdinand Anders.

Ein Anliegen in der Planung der Ausstellung war es, Informationen aus erster Hand von den führenden Fachleuten und Wissenschaftlern aus dem Lande selbst zu erhalten. Dass Österreich wie Peru in jenem Zeitalter, in dem die Burg zum heute sich darbietenden Renaissanceschloss umgebaut wurde, einem gemeinsamen, gewaltigen Reich angehörten, war ein Berührungspunkt mehr. Kaiser Karl V. war als Karl I. auch König von Spanien und damit auch König von Peru.

In jener Zeit, als die Türken 1529 das erste Mal Wien belagerten, schickte sich Francisco Pizarro eben an, von Panama aus nach dem Süden vorzustoßen. Er traf nicht nur mit dem riesigen Imperium der Inka zusammen, er „konnte sich durch kühnen Handstreich des Inka Atahualpa versichern und sich für seinen königlichen Herrn zum Gouverneur aufschwingen. Bald bildete sich das Vizekönigreich Peru heraus, das durch Ausdehnung und Bedeutung zum wichtigsten spanischen Überseebereich wurde“ (Anders).

Die Regierungszeit der Habsburger in Peru endete zwei Jahrhunderte später, im Jahre 1700: „In diesem Zeitraum schuf das Haus Österreich ein ureigenes System der humanen Kolonisation, indem es auf besondere Weise die akademische Kultur auf die Neue Welt übertrug, die Grundfesten für den Aufbau des Vizekönigtums errichtete, die weiten Gebiete Amerikas erforschte und besiedelte, neue Städte gründete oder diese anstelle der alten, vorkolumbischen Niederlassungen erbaute, den Glauben verbreitete, die spanische Sprache, das Rad, das Buch und die auf das römische Recht zurückgehenden Gesetzesbücher brachte“, schrieb Fernando Belaunde Terry, der Präsident der Republik Peru, im Ausstellungskatalog.

Ausstellungsleiter Ferdinand Anders meinte über die Präsentierung der vorkolumbischen Kulturen, die den breitesten Raum in der Schau einnahmen: „Hier hat Altperu nichts Provinzielles, sondern alle Eigenschaften einer der großen Weltkultur-Bereiche an sich.“

Die Landesausstellung wurde von Fachkennern aus Peru als eine der größten je außerhalb des Landes gezeigten Präsentation der Geschichte und des Landes bezeichnet, nur vergleichbar mit einer offiziellen Peru-Ausstellung, die 1968 in Paris gezeigt wurde.

Dieses Bild zeigt Philipp II. (1527-1598), den König von Spanien.

Das Ölbild (62 x 100 cm) aus dem Kunsthistorischen Museum Wien zeigt Philipp II. (1527—1598), den König von Spanien. Der Künstler ist unbekannt, vermutlich ist es um 1580 entstanden. Das Ölgemälde war gemeinsam mit einem Bild Kaiser Karls V. in gleicher Größe Teil der Porträtserie, die von Erzherzog Ferdinand beauftragt worden war. Diese Bilder waren für seine Schausammlung von Harnischen bestimmt und wurden auf den Vorderwänden der dafür vorgesehenen Kästen angebracht.

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