Zeitreise Heldenberg

Niederösterreichische Landesausstellung 2005

Heldenberg

5. Mai bis 1. November 2005

265.049 Besucherinnen und Besucher

Wissenschaftliche Ausstellungsleitung:
Wolfgang Müller-Funk
Georg Kugler

Ausstellungsarchitektur:
Erich Woschitz

Ausstellungsgrafik:
Toledo i Dertschei
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Der Heldenberg ist untrennbar mit dem Namen eines der bedeutendsten Feldherren der Habsburgermonarchie verbunden: Radetzky, Retter des Kaisertums für die einen, Konterrevolutionär für die anderen.

Der Heldenberg in Kleinwetzdorf, wo vor mehr als 150 Jahren der Armeelieferant Joseph Gottfried Pargfrieder das Grabmal für Feldmarschall Radetzky errichten ließ, sei ein Kulisse, die „über Jahrzehnte vergessen und unberührt geblieben war, im Dornröschenschlaf gelegen war“, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll in seiner Festrede bei der Eröffnung der Landesausstellung. Nun werde sie wieder mit Leben erfüllt, die Landesausstellung biete eine „Zeitreise zurück in die Geschichte“. Einerseits ging es bei dieser Schau im Jahr 2005 um Helden von der Antike bis zur Gegenwart, andererseits um jene geheimnisvollen Kreisgräben, die mit 6.500 Jahren Europas älteste Monumentalbauten und damit älter als die Pyramiden und Stonehenge seien.

Die Geschichte des Erinnerungsprojekts Heldenberg und seines Impresarios, des Fabrikanten Pargfrieder, die Geschichte des Helden Radetzky und das Revolutionsjahr 1848 bildeten den Ausgangspunkt der Ausstellung. Nach Ansicht der beiden Ausstellungskuratoren Wolfgang Müller-Funk und Georg Kugler gab es zu dieser Zeit eine Wende in der Sicht des Helden, denn „zwischen 1849 und 1859 flackert vielleicht zum letzten Mal die Größe der alten Monarchie auf, die sich auf dem Heldenberg überlebensgroß in der Gestalt Radetzkys spiegelt“.

Der Armeelieferant Joseph Gottfried Pargfrieder (1782-1863) kaufte 1832 das Schloss Wetzdorf und ließ dort ein Denkmal für die österreichische Armee errichten. Das hier abgebildete Gebäude wird heute als "Säulenhalle" bezeichnet, war aber ursprünglich als Wohnhaus für Invalide gedacht (ein Offizier und zwölf Invalide).

Wer ist ein Held, wer darf sich einen Helden nennen, wer wird als Held bezeichnet? „Der Held zeichnet sich durch eine Größe aus, die das Menschliche und wohl auch Menschenmögliche übersteigt. Er ist die Figur einer Wunschökonomie, in der unsere Sehnsucht zum Ausdruck kommt, größer zu sein als wir sind. Der Held tut dies in doppelter Weise: indem er uns als Über-Mensch im fiktiven Raum gegenübersteht und mobilisiert, so zu sein wie er, als Angebot, sich mit ihm und seinem heroischen Ziel zu identifizieren. Durch diese Identifikation überträgt sich seine – virtuelle – Größe in beinahe magischer Weise auf uns selbst und schließt uns zusammen“ (Müller-Funk und Kugler).

Wer war nun ein Held? Jene, die man aus der antiken Mythologie oder aus der germanischen Sagenwelt kennt? Sind es eher die Helden aus der Gegenwart – Stars aus Sport, Film und Pop? Oder vielleicht doch die namentlich gar nicht bekannten „Helden des Alltags“, ob es nun ein Feuerwehrmann oder eine Notärztin ist? 

Von den 80 bisher entdeckten Kreisgrabenanlagen in Mitteleuropa befindet sich die Hälfte in Niederösterreich, und da größtenteils im Weinviertel. Die Anlagen hatten einen Durchmesser von bis zu 180 Meter, vermutlich dienten sie der Beobachtung von Sonnen- und Sternenbahnen. Für die Landesausstellung wurde eine neolithische Kreisgrabenanlage in Originalgröße rekonstruiert.

Noch nie seien im Zusammenhang mit einer Landesausstellung derart viele Impuls gebende Begleitprojekte initiiert worden wie für die Region Schmidatal, erklärte Landeshauptmann Pröll. Die Gesamtinvestitionen in der Höhe von 27 Millionen Euro sollen Motor für die wirtschaftliche und touristische Entwicklung dieser Region sein, aber auch zur Identitätsstiftung beitragen, sagte Pröll.

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