Ferdinand Georg Waldmüller

Niederösterreichische Landesausstellung 1965

Hinterbrühl, Höldrichsmühle

19. Juni bis 19. September 1965

80.000 Besucherinnen und Besucher

In Zusammenarbeit mit der Österreichischen Galerie, Wien

Diese Landesausstellung aus Anlass des hundertsten Todestages des berühmten Biedermeiermalers wurde vom Niederösterreichischen Landesmuseum in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Galerie in Wien gestaltet. In der Höldrichsmühle in der Hinterbrühl waren 29 Ölbilder und zahlreiche Skizzenbücher zu sehen, außerdem wurden verschiedene Dokumente, Briefe und Erinnerungsstücke ausgestellt. Nicht weit von der Höldrichsmühle entfernt, in der alten Helmstreitmühle, war Ferdinand Georg Waldmüller am 23. August 1865 verstorben.

Auf der Liste der Leihgeber schienen nicht nur inländische Museen auf, sondern auch Sammlungen und Galerien aus Vaduz, Hamburg, Berlin, Stuttgart und Wuppertal. Die Versicherungssumme der Exponate betrug circa zwölf Millionen Schilling. Waldmüller war in seinem Schaffen sowohl in der Landschafts- als auch in der Porträt- und Genremalerei gleichermaßen erfolgreich. Seine Bilder sind bis heute außerordentlich populär, wobei Waldmüller oftmals als Darsteller von Biedermeier- Idyllen missverstanden wird.

Diese Ausstellung sollte fortsetzen, was das Niederösterreichische Landesmuseum schon die Jahre zuvor mit Erfolg durchgeführt hatte: Dort, wo die Künstler lebten und wirkten, dort wurden auch ihre Werke gezeigt. Die Besucher sollten dadurch erkennen, was die Künstler bewog, so und nicht anders ihre Werke zu schaffen. Waldmüller verbrachte seine letzten Lebensjahre in der Hinterbrühl.

Noch nie war das Spätwerk des Künstlers so geschlossen in der Landschaft zu sehen, die ihm so viele Inspirationen geliefert hatte. „Es werden vorwiegend die Gemälde gezeigt werden, die inmitten der Landschaft, die sie verherrlichen und die Waldmüller so liebte, entstanden sind. Es sind Bilder, die in der näheren Umgebung des Ausstellungsortes gemalt wurden, so daß der Beschauer in die Lage versetzt wird, Natur und Kunst zu konfrontieren“, schrieb Unterrichtsminister Theodor Piffl-Perčević.

Hier ist das im Jahre 1843 entstandene Ölbild "Die Bauernhochzeit" von Ferdinand Georg Waldmüller (1793-1865) zu sehen.

Ähnlich sah es Landeshauptmann-Stellvertreter Rudolf Hirsch: „Sicher findet der Ausflügler, wenn er nach dem Ausstellungsbesuch seine Wanderung fortsetzt, trotz Verbauung und Zaunlabyrinth noch das eine oder andere Motiv, das ihn an die farbenprächtigen Bilder des Malers des Wienerwaldes, Ferdinand Georg Waldmüller, erinnert. Für viele Bilder läßt sich ja heute noch genau der Standort bestimmen, an dem vor mehr als hundert Jahren die Staffelei des Künstlers stand.“

In Gaaden schrieb Ferdinand Raimund seinen „Verschwender“, auf der romantischen Ruine Johannstein wurde er zu den Szenen seines „Alpenkönig und Menschenfeind“ inspiriert. So waren eine Fahrt zur Gedenkstätte in Gaaden oder zum Naturpark in Sparbach für manchen Besucher der Landesausstellung die passende Ergänzung zum Kulturausflug in die Hinterbrühl.

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